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bulletReisebericht Costa Rica — Tag 10, Samstag, 27. November 2010

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Rincon de la Vieja Nationalpark: 34 km

Frühstück wird um 7:00 Uhr serviert. Cornflakes, frischer Saft, Gallo de Pinto, Rührei, Toast und Marmelade. So langsam vermissen wir doch ein wenig das deutsche Frühstück. Mal wieder ein knuspriges Brötchen, Aufschnitt, Käse. Das wäre nicht schlecht.

Bei schönem Wetter fahren wir zum nur wenige Kilometer entfernten Rincon de la Vieja Nationalpark, entrichten die 10$ Eintrittsgebühr pro Person und begeben uns auf einen ca. 3 km langen Rundwanderweg. Dieser führt uns durch dichten Wald, wobei es teilweise riesige Bäume zu bestaunen gibt. Einer ist völlig hohl und Opfer einer Würgefeige geworden. Ein bizarrer Anblick.

Dann kommen wir zu den Fumarolen, die uns eindrucksvoll zeigen, dass wir uns im Gebiet eines aktiven Vulkans befinden. Heißer Dampf steigt empor und überall blubbert es. Witzig sieht es aus, wie der heiße Schlamm nach oben spritzt. Das ist sicher sehenswert, und doch reißt uns dieses Naturschauspiel nicht wirklich vom Hocker. Das haben wir in Neuseeland in der Gegend von Rotorua schon einmal wesentlich größer, farbiger und beeindruckender erlebt. So ist das halt, wenn man schon einiges rumgekommen ist. Viele Dinge wiederholen sich, und man stellt unwillkürlich Vergleiche an.



















Der restliche Weg wird immer matschiger, und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht ausrutscht. Trotz aller Vorsicht passiert mir dann aber doch das Missgeschick. Ein glatter Stein, ich verliere das Gleichgewicht und schon ist es passiert. Patrick liegt im Schlamm. Völlig durchnässt und verdreckt muss ich die Wanderung fortsetzen. Zum Glück habe ich mich bei der Aktion nicht verletzt.

Gegen 11:00 Uhr sind wir zurück am Parkeingang und beschliessen, noch eine zweite Wanderung zu unternehmen. Unser Ziel ist der Escondida Wasserfall, 4,6 km entfernt. Die ersten 2,6 km führen wieder durch dichten Wald. Es geht rauf und runter, man muss über viele Wurzeln klettern und kommt nur langsam voran. Wir hören das Geschrei der Brüllaffen, können aber leider keine sehen.

Dann geht der Weg über freies Feld. Immer bergauf. Das ist eher Klettern als Wandern. Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel, der Schweiß fliest in Strömen und die Pumpe arbeitet auf Hochtouren. Wir sind fix und fertig, aber der Wasserfall mit seiner Bademöglichkeit lockt — auch wenn man ihn bisher weder hören noch sehen kann. Heisst halt nicht umsonst “Escondido”, was übersetzt der “Versteckte“. bedeutet. Also weiter. So kurz vor dem Ziel gibt man doch nicht auf!

Dann aber siegt die Vernunft. Schliesslich müssen wir den ganzen Weg auch wieder zurück, und runter ist das nicht weniger anstrengend als rauf. Ausserdem haben wir zuwenig Wasser dabei. 1,5 Liter für uns beide zusammen sind entschieden zu wenig für diese Ochsentour. Wir verzichten also darauf, Helden zu spielen und treten den geordneten Rückzug an. Unterwegs entdecken wir dann noch eine sehr schöne Eidechse, die es sich in einem Agavenblatt gemütlich gemacht hat.

Mit letzter Kraft erreichen wir unser Auto. Da haben wir uns doch ein wenig übernommen, waren aber auch fast 6 Stunden ohne Pause unterwegs (die wenigen Sitzgelegenheiten unterwegs kamen entweder zur falschen Zeit, oder sie waren nass).

Auf der Hinfahrt war uns ein Hinweisschild zu den “Rio Negro Hot Springs” aufgefallen, und wir erinnern uns, dass auch die Schweizer gestern Abend davon erzählt haben. Für 5$ Eintritt erwarten uns dort 5 natürliche Thermalbecken, die von einer nahe gelegenen vulkanischen Quelle gespeist werden. Genau das richtige für unsere müden Knochen. Ganz alleine sind wir hier und spüren so langsam unsere Lebensgeister wieder zurückkehren.

Heute Abend sind wir eine etwas kleinere Runde, was der Kommunikation eher gut tut. Außer uns finden sich zum Abendessen noch 4 bekannte Gesichter ein. Ein deutsches Paar aus Berlin und ein holländisches aus Rotterdam. Neu hinzu gekommen sind zwei Ladies aus Quebec, Kanada. Eine davon spricht nur Französisch, die andere aber auch fließend Englisch. So führen wir die Unterhaltung überwiegend in Englisch, damit alle eingebunden sind. Die nur französisch sprechende Dame versteht zumindest einiges, und der Rest wird ihr von ihrer Mitreisenden übersetzt. Ein netter Abend, der aber bereits gegen 21:00 Uhr sein Ende findet, weil alle, einschließlich uns, hundemüde sind.

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