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bulletReisebericht Südafrika Anfang 2003: Swellendam & De Hoop Nature Reserve

15. Tag
Knysna — Swellendam: 301 km


Herrlicher Blick auf die Knysna-Lagune von der Terasse des Protea GuesthousesHeute meint es der Wettergott wieder sehr gut mit uns. Bei strahlendem Wetter können wir auf unserer Terrasse frühstücken und den wunderbaren Blick auf die Lagune genießen. Das Frühstück ist nahezu identisch mit dem gestrigen, nicht gerade sehr phantasievoll.

Unsere Gastgeberin drängt mit der Bezahlung, da sie am heutigen Sonntag in die Kirche möchte. Bei der Gelegenheit versucht sie mich ebenfalls von den Vorteilen eines Kirchganges zu überzeugen, doch ich gebe ihr zu verstehen, dass es uns eher zum Strand zieht.

Dafür hat die gute Frau nun wirklich wenig Verständnis. Sie erzählt mir, wie gut der Herrgott für sie sorgt. So hat sie es z.B. überhaupt nicht nötig, Werbung für ihr Guesthouse zu machen, denn die Gäste schickt ihr ja der Allmächtige. Ich verkneife mir die Frage, ob dieser ihr auch ihre Homepage gestaltet hat und beende das Gespräch. Bei unserem nächsten Aufenthalt in Knysna werden wir sicher nicht wieder das Protea House wählen.

Unsere heutige Fahrt nach Swellendam unterbrechen wir dreimal. Erst machen wir einen kleinen Strandspaziergang in Sedgefield, dann einen längeren in Wilderness. Zum Mittagessen stoppen wir in Mossel Bay. Im Seafood-Restaurant „The Gannet“ sitzen wir sehr schön auf der schattigen Terrasse und bekommen ausgezeichnetes und phantasievolles Essen serviert. Ein wirklich empfehlenswertes Restaurant. Schade, dass wir an dem Abend, an dem wir unseren Reinfall in George erlebt haben, nicht hier essen waren.

Knapp zwei Stunden später erreichen wir Swellendam und unser nächstes Guesthouse, das Braeside. Das Haus steht zwar offen, aber wir können zunächst niemanden finden, der uns weiterhilft. Im Wohnzimmer finden wir dann die kleine Tochter des Hauses beim Fernsehen. Kurz darauf erscheint dann auch unsere Gastgeberin Janine, die sich gerade ein Spiel der südafrikanischen Nationalmannschaft bei der gerade im Lande stattfindenden Cricket-Weltmeisterschaft angeschaut hat.

Die Begrüßung ist sehr herzlich, und wir fühlen uns hier auf Anhieb wohl. Janine zeigt uns unser Zimmer und erzählt uns, was man in der Gegend so alles unternehmen kann. Sie bietet uns auch direkt an, für uns eine Reservierung für das Abendessen zu machen. Das ist jedoch nicht nötig, da wir schon von unterwegs im „Kornlands Restaurant“ angerufen und einen Tisch bestellt haben.

Dorthin können wir abends in wenigen Minuten bequem zu Fuß laufen. Das Restaurant ist relativ klein und sehr gemütlich. Eine Speisekarte gibt es nicht, die Tagesempfehlungen stehen auf einer Schiefertafel. Als Hauptgericht wählen wir Springbockfilet, denn das findet man leider nicht so oft. Das Fleisch (natürlich medium rare) ist ein Gedicht. Butterzart und superlecker. Uns gefällt es hier so gut, dass wir beim Bezahlen gleich eine Reservierung für den nächsten Abend machen.



16. Tag
Swellendam — De Hoop Nature Reserve — Swellendam: 157 km


Der Tag beginnt mit dem besten Frühstück unserer gesamten Tour, das wir auf der Veranda des Guesthouses einnehmen. Janine beschrieb es in ihrer Mail an uns anlässlich der Reservierung wie folgt:

Breakfast consists of fresh fruit juice, fresh fruit salad, 4 cereals, 4 x yoghurt, stew fruit, cheese platter/biscuits, cold meats, pate, variety of breads, croissants, muffins, bacon, sausage, eggs, fried tomato, mushrooms and onions and fresh ground coffee/tea.


Frühstück auf der Veranda im Braeside Guesthouse
 

 

 

 

 

 

 

 

 


Diese Beschreibung erhebt nicht unbedingt Anspruch auf Vollständigkeit. So gab es an diesem Morgen z.B. auch noch geräucherten Fisch und frische Feigen. Wir nehmen an einem liebevoll gedeckten Tisch Platz und lassen es uns schmecken. Janine kümmert sich dabei höchstpersönlich um das Wohl ihrer Gäste. Damit unterscheidet sie sich wohltuend von so manch anderem Gastgeber, der die Gäste nur von Angestellten bedienen lässt. Der Höhepunkt des Frühstücks ist das Omelett, das gefüllt mit Tomaten, Champignons und frischen Kräutern serviert wird. Unwiderstehlich gut!

Nach diesem oppulenten Frühstück setzen wir uns vollgefressen in unser Auto und fahren zum De Hoop Nature Reserve. Der Weg dorthin zieht sich, denn bis zum Eingang des Parks müssen wir eine gut 50 km lange Schotterstrecke zurücklegen. Offensichtlich wird in dieser Gegend viel Viehzucht betrieben. Herden von Straußen, Schafen und Kühen begleiten uns einen Grossteil des Weges und sorgen für etwas Abwechslung.

Am Parkeingang wird unser Auto registriert und wir bezahlen 20 Rand Eintritt. Bis zum Park-Office sind es dann noch mal gute 10 km auf einer teilweise recht schlechten gravel road. Unterwegs sehen wir einige Bontebok-Herden. Im Office schauen wir uns die kleine Ausstellung über das Nature Reserve an und fahren dann einen in der Nähe beginnenden Rundweg von ca. 6 km Länge ab. Hier gibt es aber in dieser Jahreszeit überhaupt nichts zu sehen, und wir ärgern uns, dass wir uns völlig umsonst diese wirklich üble Schotterpiste angetan haben.





















Nun wollen wir aber endlich ans Wasser und fahren ca. 20 km bis wir den Parkplatz am „Koppie Allen“ erreichen. Unterwegs sehen wir noch ein paar Buntböcke, Zebras und wilde Strauße. Es ist zwar eine ziemliche anstrengende Fahrerei, aber der Weg lohnt. Uns erwarten Dünen, so weiß, wie wir sie noch nie gesehen haben, die mit einem tiefblauen Meer kontrastieren.

Die Abgeschiedenheit des Parks bringt es mit sich, das wir diese herrliche Natur nahezu ungestört genießen können. Um an den langen Sandstrand rechts des Parkplatzes zu gelangen, müssen wir erst einmal eine riesige Sanddüne überqueren. Nachdem dies geschafft ist, steht einem sehr schönen, einsamen Strandspaziergang nichts mehr im Wege. Natürlich springen wir unterwegs auch einmal ins Wasser.





















De Hoop Nature Reser — Bild 5


















 
Zurück am Auto machen wir erst einmal Lunchpause. Sämtliche Lebensmittel muss man sich hier mitbringen, denn im Park gibt es nichts zu kaufen. Anschließend erkunden wir die Tidepools, die linker Hand des Parkplatzes liegen. Wir klettern ein wenig zwischen den Felsen herum und baden in diesen natürlichen Becken.

Mittlerweile ist es schon 15:00 Uhr geworden, und wir beschließen, die von hier rund zwei Stunden dauernde Rückfahrt nach Swellendam anzutreten. Auch diese Fahrt überstehen wir ohne Reifenschaden und haben uns ein Bier auf der schattigen Terrasse im Breaside wirklich verdient. Überrascht sind wir von der Hitze, die uns in Swellendam erwartet. Mit 44° C war hier heute der wärmste Tag in diesem Sommer, wie uns Janine versichert.

Dann erleben wir etwas, das es noch in keinem Guesthouse gegeben hat. Janine trommelt alle ihre Gäste zu einem ”Get Together Drink” auf der Terrasse zusammen. Sie hat einige Flaschen Wein geöffnet und ein paar Kleinigkeiten zu Essen vorbereitet. So sitzen wir dann mit 3 deutschen, einem holländischen, einem englischen Paar und unserer Gastgeberin in gemütlicher Runde zusammen. Wären wir nicht so gerne noch einmal ins Kornlands gegangen, hätten wir dort auch versacken können.

Das Essen im Kornlands ist dann auch heute abend wieder phantastisch. Diesmal entscheiden wir uns für Straußenfilet. Da es davon aber nicht mehr genug für uns beide gibt, fragt man uns, ob wir auch mit einer Kombination aus Straußen- und Kudufilet einverstanden wären. Dagegen haben wir natürlich überhaupt nichts einzuwenden. Vorweg gibt es eine sehr schmackhafte geräucherte Lachsforelle und hinterher zwei Desserts, an die ich mich leider nicht mehr erinnern kann (außer, dass sie lecker waren). Die Rechnung beläuft sich einschließlich einer Flasche Wein ohne Tipp auf 303 ZAR.

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