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bulletReisebericht Kroatien mit dem Wohnmobil: Slowenien

4. Tag, Sonntag, 16.09.2007
Döbriach (Kärnten) – Bled (Slowenien) — 82 km
Wetter: überwiegend sonnig, ca. 22°C


Gegen 9:00 Uhr brechen wir auf in Richtung Slowenien. Nach einer recht kurzen Fahrt durch den gebührenpflichtigen Karawankentunnel haben wir unser heutiges Etappenziel, das kleine Städtchen Bled am gleichnamigen See schnell erreicht.

Auf dem sehr schönen Campingplatz von Bled, der ca. 2 km außerhalb des Ortes liegt, mieten wir uns für eine Nacht ein. Der See mit großer Liegewiese ist direkt gegenüber; allerdings durch eine Straße vom Campingplatz getrennt.

Zu Fuß begeben wir uns auf die Umrundung des Sees. Was für eine Postkartenidylle! Sonnenschein, ein smaragdgrüner See, eine Burg und eine Insel (die Einzige in Slowenien) im See, auf der sich eine Kirche befindet.

Kein Wunder, dass Bled ein beliebtes Ausflugsziel ist, wovon wir uns am heutigen Sonntag persönlich überzeugen können. Eigentlich ein touristisches Muss ist eine Fahrt mit einem der so genannten „Pletna“-Boote hinüber zu der kleinen Insel. Uns reizt das aber nicht besonders, also lassen wir es.























Dafür besichtigen wir aber wenigstens die Burg (6 € Eintritt), die hoch über dem See thront und einen phantastischen Ausblick bietet. Ein kleines Museum zeigt Münzen, Eisenwerkzeuge, Gemälde, Einrichtungsgegenstände und andere Dinge aus vergangenen Epochen. Es gibt auch ein Restaurant mit einer sehr schönen Terrasse.

Nach drei Stunden haben wir die Seeumrundung beendet und sind wieder am Campingplatz, der sich am westlichen Ende des Sees befindet, angelangt. Zum Relaxing-Programm des restlichen Nachmittages gehört natürlich auch ein erfrischendes Bad im recht warmen Bleder See.

Abends schwingen wir uns auf die Räder und machen uns auf Nahrungssuche. Etwa auf halbem Weg zwischen dem Campingplatz und dem Ortszentrum steuern wir das Restaurant ”Mlino” an. Die meisten Gäste sitzen draußen auf der Terrasse, aber das ist uns etwas zu kühl.

Also gehen wir rein, um uns dort nieder zu lassen. Oh Schreck, was ist denn hier los? Ein Mensch im Trachtenanzug bearbeitet voller Hingabe eine Zitter und entlockt ihr volkstümliche Töne. Ein älteres Ehepaar lauscht ergriffen, ansonsten ist das Restaurant leer. Fluchtartig verlassen wir die Lokalität. Diese Musik könnten wir nicht den ganzen Abend ertragen.

Ein Stückchen weiter die Straße entlang suchen wir dann das Restaurant „Ribic“ auf. Zwar sitzen wir auch hier drinnen zunächst alleine, aber wenigstens ist die musikalische Untermalung angenehmer. Das Essen ist sogar sehr gut.

Das Restaurant ist auf Fisch spezialisiert und bereitet diesen sehr schmackhaft zu. Elkes gebratenes Forellenfilet mit Mandeln und Feigen ist genau so lecker wie meine gegrillte Goldbrasse. Die Preise bewegen sich auf erfreulichem Niveau, Getränke sind sogar ausgesprochen günstig (1/2 Liter offener Wein 3,50 €, Espresso 1 €, Cappuccino 1,25 €). Durchaus eine Empfehlung wert.


5. Tag, Montag, 17.09.2007
Bled (Slowenien) – Ukanc (Slowenien) – 48 km
Wetter: durchwachsen, ca. 20°C


Vom Campingplatz fahren wir nach Bled und orientieren uns Richtung Vintgar Klamm, die sich ca. 4 km außerhalb von Bled befindet. Nachdem wir pro Person 3 € Eintritt gelöhnt haben, dürfen wir auf schmalen Holzstegen die Schlucht durchwandern, die der Radovana-Fluss hier geschaffen hat. Ein beeindruckendes Naturschauspiel, das den Ausflug durchaus lohnt.

Anschliessend fahren wir wieder zurück nach Bled und folgen der Beschilderung Richtung Bohinjsko Jezero (Wocheiner See). Hierbei handelt es sich um den größten See Sloweniens, was bei etwas über 4 km Länge und knapp über einem km Breite jedoch nicht viel bedeutet. Die Lage inmitten der Julischen Alpen jedoch ist traumhaft schön. Anders als im Touristenort Bled kann man hier noch richtige Idylle genießen.

Diese finden wir auch auf dem Campingplatz Zlatorog ganz am Ende des Sees bei der kleinen Ortschaft Ukanc. Mit dem Wort „naturbelassen“ beschreibt man diesen Platz wohl am besten. Großen Komfort darf man hier nicht erwarten, aber die sanitären Anlagen sind durchaus o.k. Wir haben Glück und ergattern einen Platz in der ersten Reihe direkt am See. Schöner kann man kaum stehen.























Weniger Glück haben wir mit dem Wetter, denn kaum, dass wir unseren Lunch beendet haben, beginnt es zu regnen. Nachdem es fast zwei Stunden geschüttet hat, wechselt das Wetter plötzlich wieder und strahlender Sonnenschein ist angesagt. Das heißt für uns: raus aus dem Womo und ein wenig am See entlang wandern. Wir geniessen die Ruhe und die Einsamkeit.

Nicht weit vom Campingplatz befindet sich das Hotel Zlatorog, das erste „Bio-Hotel“ Sloweniens. Unser Reiseführer verspricht eine gute Küche, und wir werden nicht enttäuscht. Preislich zwar auf gehobenem Niveau, aber ein ausgezeichnetes Preis-Leistungsverhältnis.


6. Tag, Dienstag, 18.09.2007
Ukanc (Slowenien) – Tusilovic (Kroatien) – 239 km
Wetter: Regen, ca. 16°C


Heftiger Regen prasselt auf das Womodach und weckt uns. Draußen spielt sich so eine Art Weltuntergang ab. Bei dem Wetter hält uns hier nichts mehr. So brechen wir unmittelbar nach dem Frühstück auf in der Hoffnung, weiter südlich die Sonne wieder zu finden.

Bis kurz vor Ljubljana, der Hauptstadt Sloweniens, begleiten uns sintflutartige Regenfälle. Dann hört es plötzlich auf und wir beschliessen, doch den geplanten Stopp in Ljubljana einzulegen. Wie nicht anders zu erwarten, gestaltet sich die Parkplatzsuche in der Großstadt mit unserem Wohnmobil nicht ganz einfach. Gute 10 Gehminuten ausserhalb des Zentrums werden wir dann aber nach einigem Suchen fündig.

Wir bummeln ein wenig durch die Altstadt und über den Obst- und Gemüsemarkt, bis es wieder anfängt zu regnen. Schutz vor dem Regen bietet uns ein kleines Bistro, wo wir für kleines Geld leckere Nachos und Quesiadillas bekommen. Mexikanisch essen in Slowenien – warum nicht?

Und wieder öffnet der Himmel seine Schleusen. Auf dem Rückweg zu unserem Womo werden wir im wahrsten Sinne des Wortes bis auf die Haut durchnässt. Bevor wir weiter fahren können, ist erst einmal ein kompletter Garderobenwechsel angesagt.

In Novo Mesto – Partnerstadt unserer Heimatstadt Hilden – legen wir einen Einkaufs- und Tankstopp ein. Diesel ist in Slowenien etwas billiger als in Kroatien, deshalb tanken wir noch einmal voll. Über eine sehr kurvige Strecke geht es Richtung Karlovac. Der Grenzübertritt nach Kroatien gestaltet sich völlig problemlos. Wir müssen noch nicht einmal unsere Ausweise zeigen.

Karlovac erweist sich beim Durchfahren als ziemlich hässlich. Hier sieht es teilweise noch aus wie zu tiefsten kommunistischen Zeiten. An einem Bankautomaten versorgen wir uns mit kroatischen Kunar und fahren weiter auf der 1 Richtung Split. Eigentlich wollten wir heute noch zum Campingplatz an den Plitzwitzer Seen, aber das sind noch rund 80 km und mittlerweile ist es schon 18:00 Uhr.

Da kommt und das Hinweisschild auf das Auto Camp Radonja wie gerufen. Es handelt sich lediglich um eine Wiese hinter einem Privathaus, doch für unsere Zwecke völlig ausreichend. Der freundliche Besitzer heißt uns herzlich willkommen, und wir richten uns ein. Als einzige Gäste haben wir die ganze Wiese für uns. Zwar hat es auch hier geregnet, aber mittlerweile ist das Wetter recht schön, und wir können sogar vor dem Womo zu Abend essen.

Und während ich später am Abend an diesem Bericht schreibe, geht es auch schon wieder los. Gewitter mit Hagel, Wind und kräftigem Regen. Da fällt dann auch der Sat-Empfang aus, so heftig ist es. Mal schauen, ob wir morgen überhaupt von der Wiese runter kommen. Aufgeweicht war sie ja schon bei unserer Ankunft.

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