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bulletReisebericht Westen der USA  — Tag 9, Samstag, 08. Oktober 2011

Page, AZ — Escalante, UT
Gefahren: 260 Meilen / 416 km — gesamt 1541 Meilen / 2466 km
Wetter: bedeckt, zeitweise sonnig, 42°F / 5°C im Bryce Canyon, 56°F / 13°C im Kodachrome Basin State Park

 


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Zum Frühstück beschränken wir uns im Days Inn heute nur auf einen Kaffee und ein Muffin. Dreimal hintereinander das Gleiche muss nicht sein, und wir haben auch keine Lust auf schon wieder Styropor und Plastik.

Wir begeben uns auf die AZ89 Richtung Kanab. Elke fährt, und ich schreibe auf dem Beifahrersitz meinen Reisebericht. Mich wundert, warum sie so langsam dahin schleicht. Das ist sonst eigentlich nicht ihre Art. Auf meinen diesbezüglichen Einwand bekomme ich zur Antwort, dass hier 45 Meilen Speed Limit vorgeschrieben sind. Ach so!

Leckeres Frühstück in KanabIch vertiefe mich wieder in meinen Reisebericht. Einige Zeit später schaue ich aus dem Auto. Mann, was fahren wir langsam, ein Auto nach dem anderen überholt uns. Wieder melde ich mich zu Wort, und auch Elke meint, dass es ihr ziemlich langsam vorkommt, aber sie würde exakt die erlaubten 65 mph fahren. Ein Blick auf das Armaturenbrett macht mich stutzig. Die Digitalanzeige zeigt eine Geschwindigkeit von 65 an, der „normale“ Tacho jedoch nur 40. Des Rätsels Lösung: Elke hatte versehentlich die Digitalanzeige von Meilen auf Kilometer umgestellt und zockelt nun mit 65 kmh statt mit 65 mph (=104 kmh) dahin. Da hat der Patrick aber Spaß!

Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir das Örtchen Kanab, das einen wesentlich sympathischeren Eindruck macht als Page. Sicher auch kein schlechter Übernachtungsstopp. Wir unterbrechen hier unsere Fahrt für ein „richtiges“ Frühstück. Das „Houston's Trails End Restaurant“ ist urig eingerichtet, verbreitet viel Wildwest-Atmosphäre und serviert leckeres Frühstück. Sehr zu empfehlen ist die „Enthusiastic Skillet“, eine Pfanne voll mit gewürfeltem Schinken, Bratkartoffeln, frischem Gemüse und zwei Eiern nach Wahl. Yummy!Tunnel zwischen Red Rock Canyon und Bryce

Hatten wir in Kanab noch strahlenden Sonnenschein bei zwar frischen Temperaturen, zieht es sich leider immer mehr zu, je näher wir dem Bryce Canyon kommen. Dabei hatte die Homepage des Weather Channels heute Morgen doch strahlenden Sonnenschein versprochen. Einmal mehr frage ich mich, welche Voraussetzungen man in den USA erfüllen muss, um Meteorologe zu werden. Jedenfalls machen wir nicht zum ersten Mal die Erfahrung, dass die Vorhersagen oft nur bedingt stimmen.

Der Red Rock Canyon kurz vor dem Bryce Canyon wäre sicherlich auch mal eine Wanderung wert. Zeitmangel, bedeckter Himmel und Temperaturen um die 5°C halten uns jedoch davon ab. Wir beschränken uns daher auf einen kurzen Besuch des Visitor Centers.

Obwohl wir schon dreimal dort waren, können wir am Bryce Canyon einfach nicht vorbei fahren. Mit Sicherheit ist dies einer Bryce Canyon — Bild 1der schönsten Nationalparks der USA. Und wir haben Glück. Der Himmel reist immer mehr auf, und die Sonne gewinnt zumindest zeitweise die Oberhand. Das ist auch dringend nötig, denn ohne das richtige Licht ist der Bryce nur halb so schön. Mit rund 5°C ist es allerdings sehr kühl.

Am Sunset Point  begeben wir uns auf den Navajo Trail, einem Rundwanderweg, der uns auf den Boden des Canyons führt. Immer wieder halten wir an, um Fotos zu machen. Der Aufstieg ist dann etwas anstrengend, da uns die dünne Luft ganz gut zu schaffen macht. Immerhin befinden wir uns hier auf fast 2500 m Höhe.

Diese Wanderung war ein einfach toll und zählt zu den schönsten, die wir je unternommen haben. Es wäre viel zu schade, den Bryce nur von den Viewpoints am Canyon Rand zu erleben. Eine Wanderung in den Canyon hinein ist einfach ein Muss, denn dabei bieten sich einem ganz andere Perspektiven.

Bryce Canyon — Bild 2
Bryce Canyon — Bild 3
Bryce Canyon — Bild 4

Bryce Canyon — Bild 5Wir steuern dann noch ein paar weitere Aussichtspunkte an, und in den höher gelegenen Gebieten des Parks finden wir auch noch einige Schneereste vor. Die mit Schnee gesprenkelten roten Felsnadeln sind ein besonders reizvolles Motiv.

Nach Verlassen des Bryce Canyon folgen wir weiter dem „Scenic Byway“ 12 Richtung Osten. Nächstes Ziel ist der Kodachrome Basin State Park, wo wir gegen 16:30 Uhr eintreffen. Unser Interagency Pass gilt hier nicht; daher werden 6 $ Eintritt fällig (gilt pro Auto).

Viel Zeit bleibt uns leider nicht für diesen recht übersichtlichen Park. Es reicht gerade noch für zwei kurze — aber sehr schöne — Wanderungen. Jetzt in der Abendsonne werden die Felsen in perfektes Licht getaucht, und die Kamera muss mal wieder Schwerstarbeit verrichten. Hier ein paar Impressionen vom Kodachrome Basin State Park:

Kodachrome Basin State Park — Bild 1Kodachrome Basin State Park — Bild 2
















Kodachrome Basin State Park — Bild 3Kodachrome Basin State Park — Bild 4

















Landschaft auf dem Weg nach EscalanteDie letzten 30 Meilen bis Escalante ziehen sich doch ziemlich in die Länge. Die Landschaft ist zwar sehr reizvoll und wird von der tief stehenden Sonne toll angestrahlt, aber langsam, wird es Zeit, dass wir ankommen. War doch ein langer Tag heute.

Mit dem letzten Tageslicht erreichen wir dann gegen 19:00 Uhr Escalante und checken im Circle D Motel ein. Hier haben wir für zwei Nächte reserviert, was auch gut ist, denn der Laden meldet „No Vacancy“. Dass uns hier die einfachste Unterkunft unserer Reise erwartet, war uns ja vorher klar, trotzdem ist unser Zimmer erst einmal ein kleiner „Kulturschock“ für uns. Ein fleckiger Teppich, der schon ein ziemlich langes Teppichleben hinter sich haben dürfte. Stichwort „Leben“: wer weiß, was in diesem Teppich alles lebt? Die Möbel sind einfach nur alt und unansehnlich.

Erst auf den zweiten Blick, offenbaren sich die „Vorzüge“ des Zimmers. Es ist immerhin komplett ausgestattet, und es fehlt an nichts: Kühlschrank, Mikrowelle, Kaffeemaschine, Fernseher, Fön, jede Menge Wanderführer. Auch die beiden Queen-Betten erweisen sich als durchaus bequem. Und die Beleuchtung ist erstaunlich gut. Wie oft hatten wir schon schöne Zimmer mit zu wenig Licht.

Zum Hotel gehört auch ein Restaurant, das „Circle D Eatery“, in das wir zum Abendessen einkehren. Was für eine Überraschung! Ein richtig moderner Laden. Passt hier eigentlich gar nicht hin, und schon gar nicht zum Hotel.

Die Bedienung ist sehr freundlich und auch das Essen – Spezialität ist selbst geräuchertes Fleisch — ist schmackhaft. Besonders lecker sind hier die Pommes (fries) – dünn, kross und interessant gewürzt -, die wahlweise zu allen Gerichten serviert werden. Auch mit unserem Pitcher Pale Ale sind wir sehr zufrieden. Endlich mal wieder ein Bier mit Schaum, da wir aus dem Pitcher selber einschenken können.

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